Klimaplan: Ökologie II

Wahlprogramm 2021 Kapitel 5

Ökologie und eine enkeltaugliche Umweltpolitik II

Lichtverschmutzung reduzieren

Auswirkungen und Einflüsse von weiträumig wirksamem Streulicht auf Mensch und Natur wird als Lichtverschmutzung bezeichnet. Die zunehmende Verbreitung moderner Lichtquellen führt zu einer fortschreitenden Aufhellung der dunklen Tageszeit [Umweltministerium NRW: Licht]. Die günstige Verfügbarkeit von Leuchtmitteln, z.B. durch LED-Technik, verführt oft zu unnötiger Überbeleuchtung. 
Da mehr als 60% aller Lebewesen nachtaktiv sind, hat die Lichtverschmutzung deutliche Auswirkungen. Nachtaktive Lebewesen werden in ihren nächtlichen Aktivitäten gestört (z. B. Bestäubung, Fortpflanzung, Futtersuche). Sie werden geblendet, verdrängt, abgelenkt und irritiert. Dies führt zu Verhaltensänderungen, Verschiebungen von Räuber-Beute-Beziehungen und zur Dezimierung von Lebensräumen [Folgen der Lichtverschmutzung: Mensch, Tier, Insekten, Gesundheit, Vögel (paten-der-nacht.de)]. Die Reduzierung der Lichtverschmutzung ist somit wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt.


Deshalb wollen wir folgende Maßnahmen umsetzen:

 

Wasser als eins der wichtigsten Güter schützen

Lediglich sieben Prozent unserer Flüsse sind in einem guten ökologischen Zustand. Somit wird das Ziel der Wasserrahmenrichtlinie weit verfehlt. Die Grenzwerte für Nitrat im Grundwasser werden an ca. 16 Prozent der Messstellen überschritten. Die noch immer zu hohe Nährstoffbelastung der Gewässer, vor allem durch die Landwirtschaft, ist der Hauptgrund für diese Belastung [12]. Sauberes Trinkwasser wird immer mehr zum Luxusgut, dass während der letzten Dürre auch schon in manchen deutschen Kommunen ausging.

 

Um in Deutschland und Nordrhein-Westfalen die Trinkwasserverfügbarkeit im Rahmen der Daseinsfürsorge nachhaltig zu gewährleisten, müssen wir folgendes umsetzen:

 

Tierschutz und Tierrechte stärken

Täglich werden viele Tiere auf Grund wirtschaftlicher Interessen gequält. Nicht nur in der Landwirtschaft, auch in Wirtschaft und Wissenschaft sind Tiere oftmals dem menschlichen Handeln hilflos ausgeliefert. In der Massentierhaltung in Deutschland werden 763 Mio. Tiere gehalten (Stand 2019) [13]. In einer fortschrittlichen und aufgeklärten Gesellschaft darf diese Ausbeutung nicht vorkommen.

Deshalb müssen folgende Maßnahmen umgesetzt werden:


Klimawandelfolgenanpassung

Risiken und Folgen der Erderwärmung in Deutschland sind schon lange bekannt und wurden jetzt in einer aktuellen Klimawirkungs- und Risikoanalyse umfassend dargestellt. Insgesamt 25 Bundesbehörden und -institutionen haben wissenschaftlich fundierte Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Die Vorschläge helfen Ländern, Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen Schäden zu minimieren und sich an unvermeidliche Klimafolgen anpassen zu können. Auch bessere Vorsorge für Extremwettereignisse, wie wir sie z.B. 2021 erlebt haben, wird miteingeschlossen. Bisher hakt es an der Umsetzung, da geeignete rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen fehlen [14]. Was wir brauchen, ist ein Klimaanpassungsgesetz, welches Klimaanpassung flächendeckend und dauerhaft verankert. Mit dem Gesetz könnten unter anderem Maßnahmen im Bereich Hochwasserschutz und Katastrophenschutz, Wasserknappheit und Hitzeschutz vorangetrieben werden. Für die Einführung eines solchen Gesetzes soll sich das Land Nordrhein-Westfalen einsetzen. Darin sollten die folgenden Punkte zwingend sichergestellt werden:

Diese Maßnahmen helfen auch der Entstehung von Hitzeinseln entgegenzuwirken. Gerade in Städten heizen sich versiegelte Flächen im Sommer schnell auf und werden zur Hitzefalle, was wiederum für vulnerable Gruppen schnell zur lebensbedrohlichen Situation werden kann. Auch Wasserknappheit wird in Zukunft häufiger ein Thema werden. Um dem entgegenzuwirken müssen wir dafür sorgen, dass sich unsere Grundwasservorräte wieder erholen. Renaturierung ist hier die beste Option. Aber auch der Ausbau von Wasserreservoiren, gerade in Städten, sollte verfolgt werden. Der Katastrophenschutz muss besser aufgestellt und ausgerüstet werden. Wir brauchen bessere Warnsysteme und mehr Personal, um im Ernstfall schnell helfen zu können.

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